Ein Projekt der Gesundheitsregion Osnabrück
Ziele des Projekts
Dialoggruppe
Ausgangslage
Der demografische Wandel stellt Medizin und Pflege vor große wirtschaftliche und organisatorische Herausforderungen, wenn eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau gesichert werden soll. Die hausärztliche Versorgung, besonders in ländlichen Gebieten und unter dem Aspekt demografischer Entwicklungen wird auch bei Hausärzten und Hausärztinnen schwieriger. Insbesondere in dünn besiedelten Regionen sind weite Wege für Ärzte und Ärztinnen und Hausbesuche notwendig. Dies wirkt sich auf die Wirtschaftlichkeit und die Zugänglichkeit der Praxen und von Basisdienstleistungen aus. Pflegeeinrichtungen und hausärztliche Praxen tauschen zwar Informationen aus, diese werden aber jeweils getrennt erhoben und dokumentiert. Das gilt insbesondere für die aufwendigen anamnestischen Informationen und die Befunde zu den Vitaldaten. Hier werden große Chancen für ein Tele-Arzt-Projekt gesehen. Von positiven Effekten könnten hier sowohl Patienten und Patientinnen als auch Hausärzte und Hausärztinnen profitieren und Krankenhauseinweisungen vermieden werden.
Vorgehen im Projekt
In ausgewählten Hausarztpraxen werden Ärzte und Ärztinnen und Medizinische Fachangestellte zum Umgang mit dem telemedizinischen Equipment geschult. Im Rahmen der Schulung lernen die Medizinische Fachangestellte, die/den Patient oder Patientin beim Hausbesuch mit Hilfe von Vitaldatensensorik zu betreuen und die Daten unverzüglich an die/den behandelnden Arzt oder Ärztin zu übermitteln. Die/der jeweilige Arzt oder Ärztin lernen den Umgang mit den ihm übermittelten Daten. Die Projektkoordination ist für eine kontinuierliche Begleitung der Akteure zuständig. Dazu werden mittels Fragebögen Hemmnisse und Widerstände bei gleichzeitigem Monitoring der tatsächlichen Umsetzung erhoben und ausgewertet.
Ein wesentlicher Schwerpunkt während der Projektlaufzeit liegt auf einem kontinuierlichen Austausch zwischen den beteiligten Akteuren. Es finden regelmäßige Treffen mit den Akteuren statt, um einen transparenten Austausch zu gewährleisten und zur kontinuierlichen Verbesserung des laufenden Prozesses beizutragen.
Auswirkungen
Die Pilotphase, an der sich fünf Arztpraxen beteiligt haben, zeigt, dass Hausbesuche mit telemedizinischem Equipment, Hausärzte und Hausärztinnen entlasten. Es werden Kapazitäten geschaffen, besonders in ländlich dünn besiedelten Regionen.
Somit ist das Projekt ein wichtiger Anstoß für die Etablierung telemedizinischer Verfahren in der hausärztlichen Tätigkeit, der aufzeigt, wie der Einsatz dieser Technik einen Beitrag zur Sicherung der Versorgung in Problembereichen leisten kann. Das Projekt hat im Jahr 2018 den niedersächsischen Gesundheitspreis gewonnen und den Anstoß zu einer Ausweitung telemedizinischer Versorgung auf landesweiter Ebene gegeben. Seit dem Frühjahr 2019 sind bundesweit in 13 Regionen sogenannte Telemedizinische Versorgungsmodule in zahlreichen HZV-Verträgen verankert.
Laufzeit
Startdatum: 01.01.2017
Enddatum: 30.08.2018
Finanzierungsvolumen
94.950,00 €
Träger
Landkreis Osnabrück
Weitere beteiligte Akteure
Milena Lütkemeier
Stadt und Landkreis Osnabrück
Am Schölerberg 1
49082 Osnabrück
Tel.: 0541 5013117
E-Mail:
Die Angaben zu den Projekten entstammen Mitteilungen aus den beteiligten Gesundheitsregionen.
Datum der letzten Bearbeitung: 01.03.2023