Ein Projekt der Gesundheitsregion Gifhorn
Ziele des Projekts
Dialoggruppe
Ausgangslage
1474 pflegebedürftige Menschen wurden 2013 im Landkreis Gifhorn in der stationären Pflege versorgt (Sozialplanung Landkreis Gifhorn). 30 % der Bewohner*innen versterben in den ersten drei Monaten nach Aufnahme in ein Heim (Gronemeyer und Heller 2008) und 60 % innerhalb des ersten Jahres (Daneke 2009). Pro Jahr begleitet jede*r beruflich Pflegende in Pflegeeinrichtungen durchschnittlich neun sterbende Menschen. Die meisten empfinden die Begleitung Sterbender als besonders wichtige Tätigkeit aber auch als höchst belastend, häufig verbunden mit dem Gefühl, überfordert zu sein. Daher werden auf kommunaler Ebene Vernetzungs- und Qualifizierungsstrukturen aufgebaut, die zu einer Verbesserung der Palliativ- und Hospizversorgung von Sterbenden in stationären Einrichtungen beitragen sollen. Im Fokus steht insbesondere eine Unterstützung der in diesem Bereich Tätigen durch ambulante Hospiz- und Palliativstrukturen.
Vorgehen im Projekt
Durch Schulungen der Pflegekräfte in stationären Einrichtungen soll die Qualität und Entlastungschancen durch Palliativ- und Hospizversorgung nähergebracht werden. Durch die Einrichtung eines Runden Tisches für Leitende in der stationären Pflege, Palliativ-, Hospiz- und medizinischen Versorgung, Heimaufsicht des Landkreises und weiter Akteure des Netzwerkes soll eine effektive Zusammenarbeit der Professionen und eine wertschätzende Haltung für den Sterbeprozess begleitet werden. Zur Unterstützung dieses Leitgedankens wird durch die Akteure des Runden Tisches ein Qualitätssiegel vergeben.
Projektablauf:
Auswirkungen
Die jährlich vereinbarten Arbeitskreistreffen mit den Heimleitungen wurden ausgeweitet, weil es viele Fragen zum Übergang von Klinik, ambulanten Pflegediensten und der palliativen- und hospizlichen Versorgung gibt. Zusätzlich wurden Gespräche mit den Teilnehmenden der Ausbildungen vereinbart zur Begleitung der Umsetzung in den Pflegeeinrichtungen. Die Heimleitungen sind sehr zufrieden mit der Ausbildung. Eine Ausweitung z. B. auf Reinigungskräfte und andere Professionen ist gewünscht, weil alle Mitarbeitenden auf den Stationen mit den sterbenden Bewohner*innen und ihren Familien zu tun haben und sich dem Thema wertschätzend annehmen wollen. Die Heimleitungen und Mitarbeitende sprechen von einer Erleichterung, wenn dem Thema Tod ein Raum gegeben werden darf. Die anfängliche Sorge der Leitungen, dass die Begleitung und der Abschied zu viel Raum einnehmen wird und somit die Personalkosten in die Höhe treiben könnte, wurde nicht bestätigt. Die Ausbildung legt großen Wert auf eine gute Einbindung der Prozesse in den stationären Alltag, was von allen Leitungen bestätigt wurde.
Laufzeit
Startdatum: 01.01.2017
Enddatum: 31.12.2019
Finanzierungsvolumen
88.500 €
Träger
Palliativnetz Gifhorn e. V., Lindenstraße 33, 38518 Gifhorn
Weitere beteiligte Akteure
Marion Moring
Landkreis Gifhorn
Schloßplatz 1
38518 Gifhorn
Tel.: 05371 82569
E-Mail:
Die Angaben zu den Projekten entstammen Mitteilungen aus den beteiligten Gesundheitsregionen
Datum der letzten Bearbeitung: 08.02.2023