Patientenmobil

Ein Projekt der Gesundheitsregion Leer

Ziele und Dialoggruppe

Ziele des Projekts

  • Sicherstellung der fach- und allgemeinärztlichen Versorgung vor dem Hintergrund der zunehmenden Zentralisierung der Niederlassungen

Dialoggruppe

  • Patient*innen, die in den Gemeinden Bunde, Jemgum, Stadt Weener sowie Rhauderfehn, Ostrhauderfehn und Westoverledingen leben
  • Hausärzt*innen durch eine Reduktion der Hausbesuche
  • Angehörige durch eine Entlastung von Begleitfahrten mit den Patient*innen

Maßnahmen und Auswirkungen

Ausgangslage

Der Kreis Leer ist in zwei hausärztliche Planungsbereiche eingeteilt. Der Bereich Leer-Süd ist nur mit 83,4 % versorgt, 12,5 Hausarztstellen sind noch zu besetzen. Die Facharztdichte ist in der Stadt Leer am höchsten. Daher suchen Patient*innen aus dem Kreisgebiet vermehrt Haus- und Fachärzt*innen in der Stadt Leer auf. Das aktuelle Öffentliche-Personen-Nah-Verkehrsangebot (ÖPNV) beinhaltet den Linienbusverkehr, den AnrufBus sowie den Bahnverkehr. Der Linienbusverkehr ist auf Schüler*innen und die Stadt Leer ausgerichtet. Mobilitätseingeschränkte Personen aus den Gemeinden Jemgum, Bunde und der Stadt Weener stehen vor der Herausforderung, unter Umständen mehrfach umsteigen zu müssen, um ihre*n Ärzt*in zu erreichen. Das Haltestellennetz ist nicht ausreichend dicht, um kurze Fußwege zu den Ärzt*innen zu ermöglichen.

Vorgehen im Projekt

Die Weser-Ems Busverkehr GmbH (WEB) gehört zur Deutschen Bahn (DB) und übernimmt die Patientenfahrten mit dem Patientenmobil und das damit verbundene Management. Sie ist ein erfahrener Mobilitätsdienstleister und stellt die bereits bestehende technische und personelle Infrastruktur zur Verfügung. Es werden zwei Patientenmobile aus den Gemeinden Jemgum und Bunde und der Stadt Weener eingesetzt. Der Betrieb wird mit Bestandsfahrzeugen der Auftragnehmer der WEB durchgeführt. Als Fahrzeuge stehen sowohl PKW als auch Kleinbusse zur Verfügung. Grundsätzlich ist die Mitnahme von zusammenklappbaren Rollstühlen oder Rollatoren möglich. Über eine Anrufzentrale werden die Anfragen gebündelt und auf dieser Grundlage sinnvolle Routen mit möglichst geringer Fahrzeit erstellt. Mehrere Anfragen an das Patientenmobil aus einer Gemeinde werden gebündelt bedient. Ferner sieht das Konzept eine Mobilitätsgarantie für Patient*innen vor. Wenn eine Rückfahrt im definierten Zeitfenster aufgrund von Warte- und Behandlungszeit nicht möglich ist, erfolgt die Rückfahrt mit einem Taxiunternehmen, welches den Fahrpreis für die Nutzung des Patientenmobils (4,60 €) nicht übersteigt. Die Arztpraxen ergreifen Maßnahmen, um Patient*innen im Zeitfenster zu behandeln, damit diese das Patientenmobil nutzen können. Zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und der WEB wurde ein Vertrag über den Betrieb des Patientenmobils geschlossen. 

Auswirkungen

Alle Beteiligten waren mit der Projektdurchführung zufrieden. Aufgrund der o. g. rechtlichen und wirtschaftlichen Hürden konnte es nicht zu einer Verstetigung des Projektes kommen.

Laufzeit und Finanzierung

Laufzeit

Startdatum: 01.10.2016

Enddatum: 31.12.2017

Finanzierungsvolumen

42.000 €

Träger und beteiligte Akteure

Träger

Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Aurich

Weitere beteiligte Akteure

  • Weser-Ems-Busverkehr GmbH
  • Niederlassung Aurich

Ansprechpersonen

Susanne Kreienbrock

Landkreis Leer


Jahnstraße 4

26789 Leer

Tel.: 0491 9261122


E-Mail:

gesundheitsregion@lkleer.de

Weiterführende Links

Projektwebseite


Website des Projekts

Weitere Inhalte


Ergebnisbericht

Die Angaben zu den Projekten entstammen Mitteilungen aus den beteiligten Gesundheitsregionen.


Datum der letzten Bearbeitung: 27.02.2023


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