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Weststadt-Buddy - Gemeinsam aktiv in der Nachbarschaft

Ein Projekt der Gesundheitsregion Leer

Ziele und Dialoggruppe

Ziele des Projekts

Vermeidung/Prävention von Einsamkeit bei isolierten und immobilen Anwohner*innen
Aktivierung von immobilen Anwohner*innen
Erhöhung der Beteiligung im eigenen Quartier

Dialoggruppe

Interessierte Bürger*innen, wohnhaft in der Weststadt oder mit Bezug zur Weststadt, die sich zu ehrenamtlich tätigen Weststadt-Buddys schulen lassen möchten
Immobile und isolierte Anwohner*innen in der Weststadt

Maßnahmen und Auswirkungen

Ausgangslage

Die Weststadt ist ein Teilgebiet mit ca. 3.250 Einwohner*innen. Die Struktur dieses Gebietes ist sehr heterogen und bedingt ein hohes gesellschaftliches Ungleichgewicht. Es finden sich einerseits große Einfamilienhäuser mit gepflegten Gärten und andererseits Wohnblocks mit zu engen Wohnungen und verwahrlosten Außenflächen. Gerade in den letztgenannten Wohnungen leben im Vergleich zur gesamten Stadt überdurchschnittlich viele Kinder, Ältere und Menschen mit Migrationsgeschichte. Das Konfliktpotenzial dort ist hoch und fördert gerade bei älteren Menschen Ängste. Das Ziel ist, Rahmenbedingungen für Engagement zu schaffen und Möglichkeiten der sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe zugänglich zu machen. Maßnahmen der Bewegungsförderung sowie ein soziales Netzwerk sind für die Gesundheit und die Erhaltung der Lebensqualität essenziell.

Vorgehen im Projekt

Das Projekt ist darauf ausgerichtet, eine ehrenamtliche Struktur bestehend aus sog. Weststadt-Buddys aufzubauen, die Besuchs- und Bewegungsangebote für immobile und isolierte Anwohner*innen der Weststadt bereitstellen. Zunächst findet hierfür eine Erwartungsabfrage bei potenziellen Nutzer*innen statt. Im Anschluss wird die Projektidee beim örtlichen Wohnungsbauträger beworben. Es erfolgt die Auswahl der Buddies und Nutzer*innen durch ein Erstgespräch mit der Gemeinwesenarbeiterin (individuelles Profil und schriftliche Vereinbarung). Im April und Mai 2022 erfolgt die Schulung von acht Weststadt-Buddies, bestehend aus fünf Modulen zu folgenden Themen: Folgen und Ursachen von Isolation, rechtliche Aspekte (Versicherung im Ehrenamt, Daten, Schweigepflicht),

Aktivierung und Bewegung (Gleichgewicht, Sturzprophylaxe, Entspannung, Übungsprogramm), Erste-Hilfe-Kurs, die Stärken der Weststadt (Sozialraumorientierung). Ab Juni 2022 erfolgt ein Kennenlernen von Buddy und Nutzer*in und ab Sommer 2022 beginnen die Hausbesuche und es wird ein Bewegungsangebot im Haus Hermann installiert. In den ersten drei Monaten finden die Hausbesuche zweimal wöchentlich für 1,5 Stunden, im vierten Monat einmal wöchentlich statt. Nach vier Monaten erfolgt eine Überleitung in ein Gruppenangebot im Haus Hermann.

Es finden regelmäßige Austauschtreffen der Buddies unter Begleitung der Gemeinwesenarbeiterin statt.

Einmal jährlich findet eine Zusatzfortbildung statt, wobei im Jahr 2023 das Thema „Gesunde Ernährung“ geplant ist.

Auswirkungen

Die Idee, ehrenamtlich Weststadt-Buddys auszubilden und Menschen dadurch aus der Isolation zu holen, findet überall großen Zuspruch. Das Projekt hat am 01.01.2022 begonnen, daher ist es noch zu früh, um Auswirkungen genau benennen zu können. Bisher zeigt sich allerdings, dass zur Gewinnung von Anwohner*innen, die einen Weststadt-Buddy benötigen könnten, eine hohe Vernetzung im Stadtteil notwendig ist. Das Projekt sollte daher über vorhandene Strukturen, wie die Gemeinwesenarbeit, etabliert werden.