Förderung der seelischen Gesundheit von Kindern im Kindergartenalter

Ein Projekt der Gesundheitsregion Emsland

Ziele und Dialoggruppe

Ziele des Projekts

  • Verbesserung der Prävention und Gesundheitsförderung im Kindesalter, hier speziell der seelischen Gesundheit

Dialoggruppe

  • Eltern von Kindern im Kindergartenalter
  • Erzieher*innen von Kindertagesstätten
  • Kinder im Kindergartenalter

Maßnahmen und Auswirkungen

Ausgangslage

Kinder in Deutschland werden immer kränker. Die Rede ist hier nicht von den klassischen Kinderinfektionen wie Masern oder Windpocken, sondern von komplexen Erkrankungen, die Körper, Seele und soziale Beziehungen gleichermaßen beeinträchtigen. Mittlerweile leidet jedes fünfte Kind in Deutschland an Entwicklungs- und Verhaltensstörungen. Auch die Zahl der Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten, Aggressionen oder Depressionen in den deutschen Grundschulen ist auf fast zehn Prozent der Schüler*innen angestiegen und bereits im Kindergartenalter zeigen sich immer häufiger seelische Belastungen. Auch im Landkreis Emsland lässt sich dieser Trend beobachten. In den letzten Jahren rücken auch hier psychosoziale Aspekte zunehmend in den Vordergrund. Nicht nur die direkt beim Landkreis Emsland angesiedelten psychologischen Beratungsstellen auch private Organisationen berichten von seit Jahren steigenden Beratungszahlen und langen Wartelisten gerade im Kinder- und Jugendbereich.

Vorgehen im Projekt

Ein Schulungs- und Fortbildungskonzept als Erzieher*innen Schulung einerseits und als Eltern- bzw. Eltern-Kind-Kursangebot andererseits wird entwickelt. Begleitend entsteht ein Curriculum.

Die Erzieher*innen Schulung, die zentral zur Qualitätssicherung und Vergleichbarkeit von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) vor Ort in den Kindertagesstätten durchgeführt wird, gliedert sich dabei in verschiedene Unterrichtseinheiten und beschäftigt sich einführend zunächst mit den Themen Gesundheit und Resilienz. Auch die Praxis der Gesundheitsförderung mit Fallbeispielen und der Umgang mit Stress sowie psychosomatischen Erkrankungen werden besprochen. Die Prävention von sexuellem Missbrauch und von Gewalt sowie die Beschäftigung mit dem neuen Kinderschutzgesetz runden das Themenspektrum ab. Die Arbeit mit den Eltern und die Vermittlung der Themen vor Ort in der Kindertagesstätte bilden hierbei den konstanten Bezugspunkt der Fortbildung.

Bei den Eltern-Kursen wird auf evaluierte und in ihrer Wirksamkeit bestätigte, am Markt etablierte Programme wie „KESS“, „EFFEKT“ und „Starke Eltern - starke Kinder“ zurückgegriffen. Ein Eltern-Kind-Kurs als „Eltern-Kind-Videogruppe" wird in Zusammenarbeit mit Mitarbeiter*innen des Christophoruswerkes Lingen konzipiert. Das gegenseitige Lernen und die Hilfestellung unter den Eltern sind zentraler Bestandteil des Angebotes. Unterstützung erfolgt z. B. im Alltagshandeln (Mahlzeiten, Zubettgehrituale, Spiele unter Kindern) und bei Geschwisterrivalitäten.

Auswirkungen

2012 wurden in den emsländischen Kindertagesstätten insgesamt 22 Kurse durchgeführt, 2013 sieben Kurse (Stand 13.11.2013). In einer ersten Teilevaluation über die im Jahr 2012 durchgeführten Kurse fiel die Bewertung des Teilprojektes „Förderung der seelischen Gesundheit von Kindern im Kindergartenalter“ durch die teilnehmenden Erzieher*innen und Eltern dabei positiv aus.

Laufzeit und Finanzierung

Laufzeit

Startdatum: 2011

Enddatum: 2016

Finanzierungsvolumen

71.800 €

 

Träger und beteiligte Akteure

Träger

Landkreis Emsland

Weitere beteiligte Akteure

  • Vertreter*innen der Fachbereiche Bildung, Jugend und Gesundheit
  • Katholische Erwachsenenbildung (KEB)
  • emsländische Kindertagesstätten

Ansprechpersonen

Dr. med. Thomas Niehoff

Landkreis Emsland


Ordeniederung 1

49716 Meppen

Tel.: 05931 441196


E-Mail: thomas.niehoff@emsland.de

Die Angaben zu den Projekten entstammen Mitteilungen aus den beiteiligten Gesundheitsregionen


Datum der letzten Bearbeitung: 10.01.2023


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